von Magdalena Tröndle
Angelika Urban ist Versicherungsangestellte und lebt in Hörde, einem beschaulichen Stadtteil im Süden Dortmunds. Im vergangenen Sommer sind 117 Flüchtlinge in das alte Schulhaus gegenüber ihrer Wohnung eingezogen. Für die 63-Jährige und andere Nachbarn zunächst ein Schock: Sie fürchteten Lärm und Kriminalität.
Doch es kam anders: Am 31. Oktober klingelte bei Angelika Urban das Telefon. Ihr Patenkind, das im Flüchtlingsheim arbeitete, bat sie um Hilfe: „Wir brauchen Laubsäcke. Könntest du den Leuten hier zeigen, wo sie die abholen können?“ Es kostete Angelika Urban ein bisschen Überwindung, dann ging sie nach drüben und traf Abduljabar Seddik, Basel Nakshbandi und Abdulkader Makansi aus Syrien. Sie sprachen keine gemeinsame Sprache, verständigten sich mit Händen und Füßen. Schon auf dem Weg schloss sie die drei jungen Männer ins Herz. Sie verabreden sich gleich für den nächsten Tag zum Spazierengehen. Die Begegnung mit den Syrern veränderte ihr Leben.